PV-Strom verkaufen mit diesen 4 Möglichkeiten

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 28/10/2024

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie den selbst erzeugten Solarstrom verkaufen können. In diesem Beitrag zeigen wir die vier gängigen Optionen und erläutern ihre Vor- und Nachteile.

Das Wichtigste zuerst

  • In Deutschland können Betreiber einer PV-Anlage ihren Solarstrom auf verschiedene Weisen verkaufen.
  • Die Einspeisevergütung ist die häufigste Methode und wird vom Netzbetreiber ausgezahlt.
  • Direktvermarktung, Mieterstrom und Stromcloud sind alternative Verkaufsmöglichkeiten.
  • Der Verkauf von Solarstrom an Nachbarn ist unter bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen erlaubt.

Solarstrom verkaufen: Was sind die Möglichkeiten?

In Deutschland können Betreiber einer PV-Anlage die selbst erzeugte Solarenergie verkaufen. Die häufigste Methode ist die Einspeisevergütung. Diese staatliche Förderung ist einheitlich geregelt und wird vom Netzbetreiber ausgezahlt. Weitere Optionen für den Stromverkauf sind Direktvermarktung, Mieterstrom und die Stromcloud.

VerkaufsartErlösKonditionenPV-GrößeEinsatzgebiet
Einspeisevergütung5,68 – 12,73 Cent/kWhfestgeschriebene Vergütung für 20 Jahrebis 100 kWpEin- und Mehrfamilienhäuser
Direktvermarktung6,08 – 13,13 Cent/kWhfestgeschriebene Vergütung für 20 Jahre100 bis 1.000 kWpGewerbliche PV-Anlagen
MieterstromVerkaufspreis + Zuschlagjederzeit durch Mieter kündbarbis 100 kWpMehrfamilienhäuser und Wohnanlagen
Stromcloudje nach VertragGewinnbeteiligung möglichbis 100 kWpEin- und Mehrfamilienhäuser

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Den Strom an Netzbetreiber verkaufen

Die Einspeisevergütung ist eine gesetzlich festgelegte Zahlung, die Sie für den in das öffentliche Netz eingespeisten Solarstrom erhalten. Sie wird zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der PV-Anlage für 20 Jahre festgeschrieben. Die Einspeisevergütung ist nur für an das öffentliche Stromnetz angeschlossene Anlagen erhältlich. Zudem müssen Betreiber die Anlage beim Netzbetreiber anmelden und im Marktstammdatenregister eintragen. 

Die Einspeisevergütung in Deutschland für PV-Anlagen mit bis zu 10 kWp beträgt 12,73 Cent pro kWh bei Volleinspeisung und 8,03 Cent pro kWh bei Überschusseinspeisung.

Vorteile der EinspeisevergütungNachteile der Einspeisevergütung
festgelegte Vergütung für 20 JahreVergütungssätze sinken jährlich
einfaches Modell ohne zusätzlichen AufwandErträge hängen von der Netzverfügbarkeit ab

Lohnt sich die Einspeisevergütung? 

Die Einspeisung von Solarstrom lohnt sich nur bedingt. Die Stromgestehungskosten für eine kleine PV-Anlage liegen zwischen 6,3 und 14,4 Cent/kWh. Das heißt, Sie machen entweder einen marginalen Gewinn von 1,73 oder einen Verlust von 6,37 Cent je kWh. 

Vielmehr lohnt sich der Eigenverbrauch. Bei einem Strompreis von 26 Cent pro kWh für Neukunden sparen Sie bis zu 20 Cent pro kWh.

VariablePV-Anlage zur VolleinspeisungPV-Anlage zur ÜberschusseinspeisungPV-Anlage mit Stromspeicher
jährlicher Stromverbrauch5.000 kWh5.000 kWh5.000 kWh
Nennleistung PV-Anlage5 kWp5 kWp5 kWp
jährliche Stromerzeugung5.000 kWh5.000 kWh5.000 kWh
Nennleistung PV-Speicher8 kWh
Stromgestehungskosten PV-Anlage8 Cent/kWh8 Cent/kWh13 Cent/kWh
Netzbezug100%70%30%
Strompreis26 Cent/kWh26 Cent/kWh26 Cent/kWh
Netzeinspeisung100%70%70%
Einspeisevergütung12,73 Cent/kWh8,03 Cent/kWh8,03 Cent/kWh
Eigenverbrauch0%30%30%
Stromkosten, Stromanbieter1.300 €/Jahr910 €/Jahr390 €/Jahr
Stromgestehungskosten, Gesamt400 €/Jahr400 €/Jahr650 €/Jahr
Einspeisevergütung636,50 €/Jahr281,05 €/Jahr120,45 €/Jahr
Stromkosten, Gesamt1.063,50 €/Jahr1.028,95 €/Jahr919,55 €/Jahr

Direktvermarktung

PV-Anlagen mit einer Leistung zwischen 100 und 750 kWp sind zur Direktvermarktung verpflichtet. Damit es sich für die Anlagenbetreiber lohnt, zahlt der Staat auf die Einnahmen der Direktvermarktung eine zusätzliche Marktprämie von bis zu 1,4 Cent pro kWh. Das Marktprämienmodell wurde mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 eingeführt. Dabei können Sie Ihren PV-Strom selbst vermarkten und an der Strombörse verkaufen.  

Vorteile der DirektvermarktungNachteile der Direktvermarktung
höhere Erlöse durch Verkauf an der Strombörseschwankende Marktpreise erhöhen das Risiko
staatliche Marktprämie als zusätzliche EinnahmeVerwaltungsaufwand
flexible Vermarktung des StromsAbhängigkeit von Marktmechanismen

Mieterstrom

Beim Mieterstrom wird der erzeugte Strom direkt an die Mieter eines Gebäudes verkauft. Die Methode eignet sich vorrangig bei Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen. Hierbei erhält der Anlagenbetreiber den Marktpreis des Stroms plus einen Zuschlag zwischen 1,65 und 2,64 Cent pro kWh. Der Preis für Mieterstrom darf jedoch maximal 90% des lokalen Grundversorgungstarifs betragen. 

Mieter müssen jedoch nicht den Mieterstrom beziehen. Sie dürfen ihren Stromanbieter frei auswählen. Überschüssiger Strom wird nach dem EEG vergütet.

Vorteile von MieterstromNachteile von Mieterstrom
lokale Nutzung des erzeugten StromsAbhängigkeit von Mietverträgen
mögliche Einsparungen für Mieterhöherer administrativer Aufwand

Stromcloud

Mit der Stromcloud können Sie überschüssigen Strom in einer virtuellen Batterie speichern und zu einem späteren Zeitpunkt abrufen. Damit können Sie den Eigenverbrauch maximieren und überschüssigen Strom mit anderen Cloud-Kunden teilen. Die Vergütung oder Ersparnis hängt von den jeweiligen Vertragsbedingungen ab.

Vorteile der StromcloudNachteile der Stromcloud
Maximierung des EigenverbrauchsAbhängigkeit von Vertragsbedingungen
flexibler Zugriff auf Stromzusätzliche Kosten durch Cloud-Gebühren

Darf ich in Deutschland Solarstrom an meinen Nachbarn verkaufen?

In Deutschland ist der Verkauf von Solarstrom an einen Nachbarn erlaubt. Dafür müssen Sie allerdings einige rechtliche Rahmenbedingungen beachten. So müssen beide Parteien einen Stromliefervertrag abschließen. Zudem müssen Sie die technischen Voraussetzungen für eine direkte Stromlieferung erfüllen. Und schließlich müssen Sie steuerliche und energierechtliche Vorgaben einhalten.

Post-EEG-Anlage – Wie geht es weiter, wenn die Förderung vorbei ist?

Die Einspeisevergütung wird ab dem Datum der Inbetriebnahme 20 Jahre lang gewährt. Nach Ablauf dieser Frist können Betreiber von Ü20-PV-Anlagen den Photovoltaik-Strom via Direktvermarktung verkaufen. Sie können ihren eigenen Strom privat verkaufen, zum Beispiel an einen Nachbarn. Zuletzt gibt es die Möglichkeit zur Einspeisung in eine Stromcloud. 

Die beste Option scheint jedoch die Erhöhung des Eigenverbrauches, etwa durch die Installation eines PV-Speichers und/oder eines Energiemanagementsystems.

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